Die Sonne scheint heute ihre Überstunden vom letzten Sommer abzufeiern, Zeit ein Geheimnis mit euch zu teilen: Diese süßen, aber nicht zu süßen, grossartigen, weil mit 3 Happen verspeisbaren, und Achtung jetzt kommt es: Kamille-Tahini-Lieblingsküchlein die die Wonne eines Kurzurlaubs in fernen Landen in sich tragen. J’en jure!
Kategorie: Tartelettes
Weil Freunde von mir spontan beschlossen, ihren 77. Geburtstag zu feiern, beschloss ich ebenso spontan zu sein und ihnen eine Geburtstagstarte zu backen. Barrierefrei. Mürbst. Birnenrund. Und unwiderstehlich.
Wenn das Licht milder wird, geht es mir wie den Wespen: Mich ereilt ein unstillbares Verlangen nach Zwetschgenkuchen! Gestern habe ich nachgegeben und Törtchen gebacken, die Erleichterung schafften, endlich kann ich mich wieder auf das Tagegeschäft konzentrieren :-)
Krank im Advent? Backen hilft! Am besten mit viel Farbe und zum Beispiel Granatapfelkernen in Knallrot und Kaki-Früchten in sattem Orange. Diese Törtchen peppen das angeschlagenste Immunsystem wieder auf und hauchen auch noch dem tristesten Adventssonntag ein wenig Leben ein, versprochen!
Ab August liegen die Lebkuchen in den Geschäften aus, aber im September gibt es nochmal Feigen! Wie gut also, dass meine ehemalige WG-Genossin ihre Hochzeit in den September gelegt hatte und mir so die Gelegenheit gab, ihr mit einer feinen Feigentarte eine kleine Freude zu machen. Auf Facebook – ja, es gibt die Kekse der Kekstesterin mittlerweile auf Facebook! – wurde sofort nach dem Rezept gefragt, das möchte ich hiermit nachreichen.

Nachdem ich bei meinem letzthin frisch erkorenen Lieblingsmittagessen-Plätzchen auf eine Engadiner Nusstorte stieß, in die ich mich beim ersten Anbiss rettungslos verliebte, war meine dieswöchige Backsession gesetzt. Ich kaufte noch auf dem Heimweg gute Walnüsse, überprüfte zu Hause meine Butter- und Sahnevorräte und freute mich von da an auf’s Karamellkochen.

Schon lange wollte ich mal Galette machen, die süße Variante mit krossem Mürbeteig und viel, viel Obst in der Mitte. Aber Erdbeeren, Blaubeeren und Kirschen waren mir zu schade dafür, die Melonen erwiesen sich als zu wässrig. Außerdem verbinde ich mit diesen Galettes eher einen Herbst- als einen Sommertag. Die drallen Pflaumen suchten sich idealerweise die kühleren Temperaturen aus, um meine Aufmerksamkeit zu erobern.

Mit Erdbeeren geht es mir wie mit Spargel oder Artischocken: Ich möchte sie am liebsten gar nicht verarbeiten. Wahrscheinlich käme ich erst im Besitz von Erdbeerfeldern und Artischockenplantagen auf die Idee, Erdbeermarmelade oder Artischockensuppe zu kochen. Zu diesen Erdbeercookies jedenfalls konnte ich mich nicht überzeugen. Nur ein Tag Haltbarkeit und Erdbeeren, die als solche nicht mehr zu erkennen sind, ließen mich Abstand nehmen. Dabei ist die Idee durchaus reizvoll.
Gerade recht kam es mir da, dass Susi Wilkat dieser Tage auf Effilee.de ihre Erdbeer-Tartelettes präsentierte. Eine Erdbeer-Zelebration der schokoladigen Art mit Pistaziensprenkeln. Schon optisch versprach das ein Fest! Allein, ich besitze keine Tartelette-Förmchen! Ich beschloss, es mit Muffinformen zu versuchen, und damit das Rezept noch möglichst viele Nachahmer findet, reiche ich es beim Dauerevent kleine Kuchen ein.
Die Zutaten für 6 Tartelettes-Förmchen in Anlehnung an das Original:
- 125 g dunkle Schokolade (die Chance für meine dunkle Schokolade, die sonst gern allzulang in Schubladen dahinvegetiert)
- 125g Butter
- 3 Eier, getrennt
- 100g brauner Zucker
- eine Prise Zimt
- eine Prise Salz
- 120g Mehl (habe ich mir erlaubt, dazuzufügen, Mehl war im Original nicht vorgesehen)
- 200 g Frischkäse
- 4 EL Puderzucker
- Zitronenschale einer Zitrone
- 6 schöne Erdbeeren (im Gegensatz zum Original sollten die bei mir viel mehr als Dekoration sein, aber leider passten nicht mehr auf die Törtchen)
- 8 Pistazienkerne
Zubereitung: Zuerst wurde der Backofen auf 160° Grad vorgeheizt, dann habe ich nach Susies Anweisungen Butter in einem Topf mit der klein gehackten Schokolade und dem Zimt geschmolzen. Dann in einer Schüssel Eigelb und Zucker schaumig, in einer anderen das Eiweiß mit der Salzprise steif geschlagen. Jetzt die drei Massen und das Mehl zu einem Teig zusammen gerührt, vorsichtshalber probiert :), und in die Muffinförmchen gegossen. Etwa 1-2 Esslöffel voll Diese kamen für 30 Minuten in den Ofen. Währenddessen habe ich Frischkäse mit Puderzucker und Zitronenschale glatt gerührt, Erdbeeren geviertelt und Pistazienkerne gehackt. Sobald die Böden abgekühlt waren, wurden sie mit der Creme bestrichen, die ein sahniges Nest bot für die Erdbeerviertel. Und ganz zum Schluss wurde mit den grünen Pistazienkerne für den optischen Kick gesorgt!
Fazit: Sehr feine Tartelettes sind das geworden. Unten der schokoladige Teig, der nur einen Hauch süß. Darüber die sahnige Frischkäsecreme mit dem Zitronenhauch. Und darauf frische Erdbeeren, süß und rot, und ein paar Pistazienkerne, die in meinem Fall leicht salzig. Fehlt nur noch die Maisonne! Abzug gibt es für die nicht ausreichend schokoladige Note des Teigs, der mich auch zu wenig knusprig, da werde ich beim nächsten Backen die Dosis erhöhen!
Urteil: 8,5 von 10