Schon lange wollte ich mal Galette machen, die süße Variante mit krossem Mürbeteig und viel, viel Obst in der Mitte. Aber Erdbeeren, Blaubeeren und Kirschen waren mir zu schade dafür, die Melonen erwiesen sich als zu wässrig. Außerdem verbinde ich mit diesen Galettes eher einen Herbst- als einen Sommertag. Die drallen Pflaumen suchten sich idealerweise die kühleren Temperaturen aus, um meine Aufmerksamkeit zu erobern.
Das Galette-Rezept auf meiner Nachbackliste sah nur eine Stunde Kühlstellen vor. Perfekt für einen Freitagmorgen, umso mehr wenn sich für den Nachmittag die Freundin aus der Ferne angemeldet hat. Trotzdem wollte ich nicht eine große backen, sondern lieber viele kleine Pflaumen-Galettinins nach Kiss my spatula und war gespannt, wie sich der Teig anstellen würde.
Zutaten:
- 125g Mehl
- 120g Butter, kalt, geschnitten
- 0,5 EL Zucker
- 1 großzügige Prise Salz
- eiskaltes Wasser nach Bedarf (im Original 3-4 EL Eiswasser)
- 60g Mandeln, geröstet und gemahlen
- 2 EL braunen Zucker ( im Original kam noch Mehl dazu)
- 4-5 Pflaumen, entsteint, halbiert und in Scheiben geschnitten (im Original gab’s zusätzlich Zitronensaft und Zucker)
Zubereitung:
1) Mehl, Butter, Zucker, Salz zu einem Mürbeteig kneten – ein paar Tropfen kaltes Wasser dazu, das bindet den Teig – und für 1h kühl stellen. Mandeln ohne Fett kurz anrösten, abkühlen lassen und mahlen. Mit dem braunen Zucker vermengen. In meinem Fall hieß das: eine Handvoll Mandelplättchen anrösten und im Mörser mit dem braunen Zucker zerstoßen.
2) 2/3 der Mandel-Zuckermischung unter den Teig kneten. Den Teig dünn ausrollen und mit einem Glas handtellergroße Teigrondelle ausstechen, Auf ein backpapiernes Backblech legen und nochmals kühl stellen. ( In der Zwischenzeit die Pflaumen vorbereiten.)
3) Backofen auf 180 °C vorheizen, restliche Mandelzuckermischung mittig auf den Teigstücken verteilen. Pflaumen, und nur die Pflaumen, nicht etwa auch den ausgetretenen Saft, darauf arrangieren. Dabei auf einen etwa 1cm großen Abstand zum Rand achten. Ränder mit den Fingern hochklappen und für etwa 20 min. bei 180 °C backen.
Tipp: Wichtig: Teig, wann immer möglich, kühl stellen. Ich habe das nicht sorgfältig genug gemacht, so dass mein Teig etwas verlaufen ist. Unbedingt den ersten Galettini frisch aus dem Ofen probieren! Die restlichen für den Nachmittagsbesuch gänzlich auskühlen lassen und je nach Laune mit einer Kugel Vanilleeis servieren!
Fazit: Ich bin froh, auf weiteren Zucker und Zitronensaft verzichtet zu haben, so dass wirklich die Pflaumen mit ihrer eigenen Süße und vor allem ihrem Aroma im Zentrum stehen. Pflaumen mit reichlich Eigenaroma vom nächsten Baum oder Markt sind dabei natürlich Voraussetzung. Der Teig ist buttrig und wundervoll knusprig und gibt den Pflaumen-Galettinis den handgemachten, rustikalen Charme, den ich so mag. Allerdings kommen mir die Mandeln zu wenig raus, und nächstes Mal experimentiere ich noch ein wenig mit Gewürzen.
Urteil: 8 von 10.
Es sieht sehr lecker aus. Grüsse…
Danke, bei dir auch! Und gut, dass es nicht nur so aussieht, ähem, aussah :)
Genau das, was ich für morgen suche!
Die Zwetschgen haben mich gestern auf dem Markt angelacht, hatte überlegt, einen Walnussstreusselkuchen zu machen… aber deine Kleinigkeiten hier sind eine tolle Idee!
Walnusstreusselkuchen klingt aber auch nicht von schlechten Eltern! Erinnert mich an meine Oma, die ihre Linzertorte immer mit Walnuss gebacken hat :)
Jetzt bist Du mir mit dem Kommentar zuvorgekommen :-)
Wenn ich deine Inseln des Glücks hier so sehe, könnte ich noch mal mit dem backen loslegen, die sind wirklich so gut, nicht?
Die könnte man durchaus öfter machen, das stimmt wohl. Und ein wenig Obst ist auch noch im Umlauf.