Seit jeher beginnt der Advent mit dem Durchforsten aller gesammelten Plätzchenrezepte: Die zu wiederholenden ebenso wie die im letzten Jahr nicht mehr geschafften. Und natürlich auch die in diesem Jahr erst vorgemerkten. Seit 2009 …Bereits seit 2009 stehen die holländischen Kruidnootjes von Kayotic Kitchen auf meiner weihnachtlichen Nachbackliste. Weil sie so liebevoll dargeboten werden und weil sie so knallebunt sind. Noch nie habe ich mit Lebensmittelfarben gefuhrwerkt und genau das soll sich in diesem Advent ändern. Was eignet sich also besser für meinen Weihnachtsbäckereiauftakt, als diese niederländische Lebkuchenvariante, die sehr an Pfeffernüsse oder Gewürznüsse erinnert?
Spekulatiusgewürz verlangt das Rezept, so etwas besitze ich nicht. Dafür jede Menge Gewürze, aus denen ich liebend gerne meine eigene Mischung kreiere: Zimt und Anis, gemahlenen Kardamom und Nelkenpulver, reichlich Muskat auch und ein wenig Vanille. Braunen Zucker habe ich auch nicht mehr, merke ich, als ich die Zutaten zusammensuche, aber ein Rest Ingwer-Orangensirup lächelt mich laszivan – und plötzlich duftet es zumindest nach Weihnachten auch wenn meine innere Uhr ihre Zeiger noch nicht auf Advent umgestellt hat.
Zutaten:
280g Mehl
1,5 TL Spekulatiusgewürz (ich habe frei nach Schnauze Zimt, Anis, Kardamom, Nelkenpulver und Muskat gemischt)
0,5 TL Salz
0,5 TL Backpulver
3 EL Sahne (im Original: Milch)
50g weißen Zucker und 30ml Ingwerorangensirup (oder:120g braunen Zucker)
120g Butter, zimmerwarm
100g weiße Schokolade
Lebensmittelfarben nach Wahl
Zubereitung
(1) Alle Zutaten bis auf die Schokolade und die Farbe gut zu einem festen Teig verkneten und den Backofen auf 160°C vorheizen. Mit bloßen Händen walnussgroße Teigkugeln formen, auf ein backpapiernes Blech setzen und leicht platt drücken.
(2) Lebkuchen für gute 15-20 Minuten backen lassen, sie sollten weder hart noch braun werden. Während sie abkühlen und köstlichen Duft verbreiten – es lohnt sich ein Biss in ein lauwarmes Wonnepröbchen zur nachmittäglichen Tasse Tee! – lässt sich die weiße Schokolade im Wasserbad schmelzen. Wenn sie zu dickflüssig bleibt, hilft ein Stück Palmin.
(3) Zuletzt die gewünschte Farbe in die flüssige Schokolade geben und gut vermischen. Mit einem Pinsel lassen sich die Kruidnootjes gleichmäßig bestriechen, eintauchen und abtropfen lassen geht aber natürlich auch! Jetzt gilt es nur noch: trocknen lassen um die bunten Köstlichkeiten entweder gleich anzubieten oder für die noch folgenden Adventssonntage in einer Keksdose zu verstauen. Sie halten sich (theoretisch) wunderbar.
Fazit: Durch meine eigene Gewürzkreation sehr aromatische und damit weihnachtliche Lebkuchen, schön weich, durch die Schokoglasur allerdings auch ziemlich süß. Sehr fein daher zu herbem Tee und Kerzenlicht, nächstes Mal aber vielleicht doch lieber dunkle als weiße Schokolade. Mein erstes Experiment mit Lebensmittelfarben hat mich überzeugt (seid gewappnet, da kommt noch mehr!) und darf bei Petras Plätzchenevent mitmachen:
Urteil: 9,5 von 10
Wollte die ultimative Kekstesterin fragen, was Du als ultimativen Keks für die Weihnachtsbäckerei empfiehlst…
Bin ja bekanntlich nicht der Vorweihnachtsbäcker, und stehe eher auf Minimalismus – Vanillekipferl und Shortbread, um mal die Richtung grob vorzugeben. Hast Du irgendwas, das die schlagen könnte?
Also meine Kollegen würden ja einstimmig für die Chocolate Crackles voten: http://www.kekstester.de/2010/12/1-advent-chocolate-crackles/
Danke Anne, dann muss ich wohl ran…:)
Ich wünsche viel Erfolg, der Teig ist ekelhaft klebrig – großzügige Kühlphasen sind absolute Pflicht. Aber es lohnt sich!