(© Peter Klint, http://www.portraitfirma.de)
Bevor ich mich Krümel für Krümel in diese kleinen süßen – zuweilen auch herzhaften – Teiglinge namens Kekse verliebt habe, knabberte ich bereits ausgiebig Wortfetzen, röstete rhythmische Satzgebilde und entwarf zeilenweise Sprachräume. Ich drechselte Bedeutungen, feilte Reime und jagte die aromatischte Prägnanz auf Buchstabenbasis. Quer durch alle Wortfelder, über Sprachgrenzen hinweg, immer mit dem Ziel meine Leser zu berühren.
Ich schrieb Gedichte. Diese Woche hat Stevan auf nutriculinary diese meine frühere Identität aufgespürt und stellt in seiner Kategorie „Kulinarisches Gedicht“ meinen Text „Trennkost“ vor, den ich 2002 schrieb und zu dem Peter Klint 2003 das Titelbild dieses Artikel malte. „Pflaumen im Blick…“ beginnt es, puderzuckerbestäubt endet es mit der Ernährungstheorie. Wir wissen: Grau ist alle Theorie, darum erinnere ich hier in Sachen Rezepte gerne an diese Inseln des Glücks:
Die nutrikulinarische Ausgrabung und das darin verpackte Lob freut mich sehr. Denn dass es hier im Blog gerade so still ist, liegt einerseits tatsächlich daran, dass mich die Liebe zu den Worten wieder gepackt hat. Ich schreibe wieder. Andererseits daran, dass ich an meine Tage in Graubünden eine Kurzreise auf Kreta angeschlossen habe. Dort fand ich nicht nur Entspannung, Sonne satt und meterlange Strände. Ich sammelte intensivst duftenden Salbei und stöberte mich durch den großartigen kretischen Kräuterladen Botano. Ich hoffe, euch meinen Beutezug bald mit in einem Rezept vorstellen zu dürfen. In der Zwischenzeit könnt ihr euch schönerweise auch online mit von der kretischen Sonne verwöhnten Zutaten eindecken :-)