Im Duell: Cheddrige Salbei-Parmesan-Sablés und Aprikosen-Salbei-Cookies

Parmesan-Salbei-Sablés

Endlich mal wieder Kekse! Und was für welche! Ich hatte es ja schon erwähnt, auf Kreta gab es Salbei in Hülle und Fülle. Wenn die Sonne schien, duftete er durchs geöffnete Autofenster hinein und beim über-Berghänge-Kraxeln bot en die Salbeisträcher willkommene Gelegenheiten zum Pflück-Zwischenstop. Was läge für mich näher, als im Hinterkopf bereits mögliche Keksrezepte zu kreieren und passende Zutaten zu definieren? Parmesan war dabei eine meiner ersten Kombinations-Ideen!

Auf Kreta wird traditionell gerne gebacken und der ein oder Keks findet sich auch im kretischen Repertoire. Klassischer Weise eher reduziert, was die Zutaten angeht, gerne herzhaft mit dunklen Oliven etwa oder als Paxmimadi (dt: Zwieback) knackig zum Frühstück.
Wenn es süß wird, greift der Kreter gerne zu Baklava-Varianten und lässt den heimischen Honig zwischen die Finger tropfen. Oder es gibt gebackenen Grieß, ebenfalls mit viel, viel Honig. Während ich auf Kreta unterwegs war, reizten mich die süßen Sächelchen erstaunlich wenig, umso mehr faszinierten die intensiven Kräuter, denen als Tee oder Gewürz angeboten oft heilerische Kräfte zugesprochen werden. Malotira etwa gegen Erkältungen, Thymian gegen Magenschmerzen oder eben Salbei.

Salbei (© C. Peddinghaus)

Salbei an sich ist schon herbe (und furchtbar gesund). Ein grund für viele, ihn nur mit Halsschmerzen zu assoziieren und aus dem Weg zu gehen. Aber damit wird man ihm nicht gerecht, denkt nur an frittierte Salbeiblätter oder Saltimbocca! Der kretische Salbei ist durch den heißen Sommer nochmal eine Nummer härter: Die Blätter sind kleiner und dicker, der Duft durchdringend und der Geschmack – gewöhnungsbedüftig. Als Tee aufgebrüht heilt er dafür jeden Halsschmerz mit der ersten Tasse. Und fein zerrieben, tut er jedem Cookie gut, ihr werdet sehen.

Ich habe zweierlei Rezepte in Angriff genommen. Ein süßes, weil mich die Kombination reizte – Salbeitee trinkt man ja auch gesüßt. Ein herzhaftes, weil die Kombination Parmesan und Salbei in Rezepten ein bewährter Klassiker ist und ich mich schon lange mal an käsige Kekse machen wollte. Nicht zuletzt in Vorbereitung auf die erste Berliner Käsemesse Cheese!

Parmesan-Salbei-Sablés

Cheddrige Parmesan-Salbei-Sablés

Zutaten für ein Blech:
120g Butter, zimmerwarm
120g Cheddar +Parmesan, grob gerieben
150g Mehl
1 EL getrockneter Salbei, grob zermörsert (oder 1 EL kretischer)
0,5 TL frischer Pfeffer, grob gemahlen
1 TL feines Meersalz, (am liebsten kretisch)

Zubereitung
(1) Butter schaumig schlagen, Cheddar und Parmesan, Pfeffer und Salz untergeben, schließlich das Mehl unterkneten. Teig zu einer etwa 3 cm Durchmesser starken Rolle formen und für 30 Minuten bis 24 Stunden kühlen.

(2) Backofen auf 175°C vorheizen. Teigrolle in 3-5 mm-dicke Scheiben schneiden und mit etwas Platz auf einem backpapiernen Blech verteilen. Kekse für etwa 20 Minuten backen, sie sollten nicht zu dunkel werden. Fertig :-)

Aprikosen, Salbei, Cookies

Für die süße Variante habe ich mich bei Lottie von Lottie + Doof inspirieren lassen: Salbei wurde dort mit Aprikosen zu raffinierten Cookies kombiniert. Im Originalrezept wird mit Maisgrieß gearbeitet, das fand ich von der Konsistenz her reizvoll. Ich habe allerdings durch Grieß ersetzt, weil das für mich mit Grießbrei assoziiert besser zu den Aprikosen passte. Aber probiert selbst gerne eure Variante aus und lasst mich wissen, was gut funktioniert.

Für ein Blech Aprikosen-Salbei-Cookies braucht es:
115g Butter
100g Zucker
2 EL Sojamilch oder 1 Ei
170g Mehl
0,5 TL Backpulver
0,5 TL Salz
60g Grieß (oder Maismehl)
60g Aprikosen, fein geschnitten
2 EL getrockneter Salbei (oder 1 EL kretischer Salbei), fein gemörsert

Zubereitung:
(1) Butter und Zucker schaumig schlagen, dann Sojamilch, Salz, Backpulver, Grieß und Mehl unterrühren und schließlich Salbe und Aprikosen untergeben. Der Teig bleibt feucht, im Fall noch etwas Mehl zugeben. Den Teig zu einer Kugel formen und für eine halbe Stunde bis 24 Stunden kühl stellen.

(2) Backofen auf 175°C vorheizen. Mit zwei Teelöffeln Teighäufchen abstechen mit ausreichend Abstand auf ein backpapiernes Blech setzen. Blech für etwa 10 Minuten in den Ofen geben, die Ränder sollten leicht bräunlich sein, die Cookies an sich nicht. Achtung! Die Kekse sind sehr weich, so lange sie heiß sind. Es lohnt sich, sie auf dem Blech auskühlen zu lassen.

Fazit: Nicht nur ein Hauch von Urlaub steckt in beiden Rezepten, ein ganzer Batzen. Und eine leckere Salbeinote, die immer dann in den Vordergrund rückt, wenn man ein Fitzelchen erwischt. Die herzhafte Variante mit Cheddar und Parmesan ist eine würzige Variante der üblichen Käse-Cookies. Und trotz Salbei und gutem Käse, muss ich Käsekeksen eine Abfuhr erteilen, wir werden keine Freunde mehr. Die süße Variante mit den Aprikosen braucht ein paar Bissen, um ihre Faszination zu entfalten. Erst war ich zumindest doch irritiert ob des herben Salbeigeschmacks. Aber dann, dann macht es süchtig! Ich sage nur Compost-Cookies

Gewinner: Für mich Aprikosen! Und für euch?

Salbeidealer: Botano in Kouses (Kreta)

Mitmachen dürfen übrigens beide beim Oktober-Event von Highfidelity:

HighFoodality Blog-Event Cookbook of Colors

8 Replies to “Im Duell: Cheddrige Salbei-Parmesan-Sablés und Aprikosen-Salbei-Cookies”

  1. Huhu,

    die Rezepte klingen beide total lecker, ich suche immer nach neuen spannenden Keksrezepten und vor allem weil sie Salbei enthalten finde ich die 2 gerade toll.
    Ich habe noch eine schöne Salbeipflanze bei mir in der Küche stehen, du hast den getrockneten verwendet, meinst du ich kann dafür auch meinen frischen nehmen? Wie viele Blätter würdest du verwenden?

    LG, Stephi

  2. @Uwe, danke für deine Stimme!
    @Stephi, ich würde den frischen auf jeden Fall probieren – rein um der Experimentierfreude :-) Eine Mengenangabe kann ich aus der Entfernung schwierig geben. Im Zweifelsfall den Teig in rohem Zustand probieren und abschmecken. Das Aroma verstärkt sich durch das Backen eher.
    Ich bin gespannt auf dein Ergebnis!

  3. Huhu,

    vielen Dank für deine Rückmeldung, ich werde es auf jeden Fall so schnell wie möglich austesten, ich werde berichten =)

    LG, Stephi

  4. Huhu,

    eigentlich wollte ich ja auch beide Sorten backen, hab dann aber aus zeitlichen Gründen nur die 2. Variante gemacht, waren wirklich sehr lecker, hat auch mit dem frischen Salbei super geklappt, werd ich auf jeden Fall nochmal backen.

    LG, Stephi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.