Kamille-Törtchen mit Tahini-Buttercreme

Die Sonne scheint heute ihre Überstunden vom letzten Sommer abzufeiern, Zeit ein Geheimnis mit euch zu teilen: Diese süßen, aber nicht zu süßen, grossartigen, weil mit 3 Happen verspeisbaren, und Achtung jetzt kommt es: Kamille-Tahini-Lieblingsküchlein die die Wonne eines Kurzurlaubs in fernen Landen in sich tragen. J’en jure!

How comes?

Dazu muss ich etwas weiter ausholen. Anfang des Monats feierten die Gastronomen der Hauptstadt die Berlin Food Week unter dem kulinarischen Motto “Roasttrip” und dem kulinarischen Partner USA. Fast hätte ich ob des Mottos nicht genauer hingeschaut, aber dann hätte ich den Koch-Workshop mit den grossartigen Gal Ben-Moshe und Omri McNabb verpasst – zwei israelische Köche aus Tel Aviv und Jerusalem, die in den Miele Showroom eingeladen hatten, auf dass man ihnen in die Töpfe gucke und mit ihnen zu Fachsimpeleien über Tahini-Qualitäten und Za’tar-Aromen (wo, verflucht, kommt der Apostroph hin?), Spaß am Herd und genüsslichem Schmausen zusammenkäme.

“Alles außer Hummus”

“Alles außer Hummus” lautete das Credo.Gesagt, getan, bei Arak (50%iger klarer, arabische Anisschnaps) und libanesischen Weinen lernten wir wilden Thymian kennen, grillten Octopus, packten Ochsenschwanz in Dumplings und vermählten Rote Bete mit Siebengewürz, erhörten Kamille und stippten Bagels in Tahini-Buttercreme. Ich muss euch nichts sagen über israelische Küche oder? Dass die gerade höchst angesagt, mit viel Liebe zum Geschmack Küchentraditionen der Nachbarländer vereint und so vielfältig wie zutatenmäßig UND aromatisch horizonterweiternd? Eben! Meine Aroma-Scouts waren hellwach und als Gal Ben Moshe zum Abschluss Kamelmilch-Eis servierte stand mein Plan.

Butter bei die Kuchen!

Auf die Fährte Buttercreme, war ich letztens schon im Nobelhart & Schmutzig geführt verführt worden, wo zum Nachtisch gegrillte Birne mit Buttercreme zum mit den Fingern essen serviert worden war. Butter, du grossartiger Batzen, den meine Mutter früher schon pur essen konnte, während es mich noch ekelte und ich Heidi bzw. ihren Großvater brauchte, um mir fingerdicken Anken (Schweizerisch für Butter) schmackhaft zu machen. Aber dann. Frische Butter, kennt ihr die?

Genau die braucht es nämlich hier. Der Kuchen, das Küchlein, ist eigentlich nur die Unterlage. Wobei! Lasst uns die Zutaten listen:

Für 10 große Muffinformen / Mini-Cakes braucht ihr:
150g glutenfreies Mehl (bei mir ca 75 Reis-/ 75 Tapiokamehl)
50g gemahlene Mandeln
60g Zucker
1 Prise Salz
120g Butter
3 Bio-Eier
4EL Kamillenblüten, getrocknet

175g beste Butter (am allerbesten frisch)
120g Tahini (Sesammus, gibt es beim Asiaten oder im türkischen/arabischen Supermarkt, fragt euren Händler nach Qualität!)
40g Puderzucker (oder nach Geschmack)

Zubereitung
(1) Aus Mehlen, Mandeln, Zucker, Orangenabrieb, Salz, Eiern und Butter einen Teig rühren, der ruhig nass bleiben darf. Die Kamille im Mörser zermahlen und tief einatmen. Unter den Teig geben und den dann ca. 30 Min. kühlstellen. Backofen auf 220° (Umluft 200°) vorheizen.
(2) Formen fetten oder vorbereiten. Bei mir hiess das: Förmchen falten :-) Dann den Teig löffelweise in die Formen geben. Achtung: Der geht auf! Also nur bis zur Mitte füllen.
(3) Küchlein im vorgeheizten Backofen (Mitte) ca. 20 Min. backen. Abkühlen lassen und zwar wirklich, währenddessen schonmal die Butter aus dem Kühlschrank holen, wenn es direkt weitergehen soll
(4) Direkt vor dem Servieren respektive Verzehren folgt das Finale: Die zimmerwarme Butter mit dem Puderzucker und dem Tahini aufschlagen und löffelweise auf den Törtchen platzieren.

Geständnis am Rande, Tipps & Musike

Meine erste Buttercreme. Ich musste nachschlagen, wie man die zubereitet. Auch mein erstes Kamille-Rezept, ich mochte bislang nichtmal Kamillentee. Und ich glaube, tatsächlich auch das erste Mal Tahini! Aber ja! Ja! Ja! Also ture: Meine erste Foodweek! Danke an Michael Hetzinger und Alexandra Laubrinus – bitte gerne wieder!

Wer die Törtchen nicht sofort verzehren oder gar mitnehmen möchte, kann das gut machen. Die halten ohne die Buttercreme auch gut ein paar Tage. In Förmchen gebacken, sind sie für Transport geschützt, die Buttercreme dann einfach frisch dazu aufschlagen oder in einer separaten Schale mitnehmen und vor Ort drapieren!

Wer gerne Podcasts hört, dem empfiehlt sich  Johannes Paetzolds Herdgeflüster zum dem Abend mit Gal Ben-Moshe (Prism) und Omri McNabb (Nightkitchen) reinhören. Ansonsten empfehle ich als Soundtrack: Pomplamoose mit ihren Coverversionen von Maneater, Bulletproof oder Feel it still:

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