Wenn der Käsekuchenfreund mal wieder harte Zeiten vor sich hat, hilft nichts besser als ein leckerer Käsekuchen. Das weiß ich aus mittlerweile langjähriger Erfahrung. Weil ich selbst ja aber nicht so der Käsekuchenliebhaber bin, sollte es wenigstens etwas raffinierteres werden. Mit etwas Geduld fand sich ein Rezept voll weißer Schokolade, das vielversprechend klang. Nicht, dass es nicht genug Rezepte für deutsche Käsekuchen oder amerikanische Cheesecakes gäbe, allein die Entscheidung ist das Schwierige!
Kekskrümelboden und weiße Schokolade klangen zwar verführerisch, ich wollte zusätzlich aber noch eine Schicht Erdbeeren versuchen. Eat seasonal, you know? Ein Boden aus feinen Keksen, darauf eine helle Crème mit dem Geschmack weißer Schokolade und obenauf eine großzügige Schicht frischer, süßer Erdbeeren!
Das Originalrezept war hinsichtlich der Mengenangaben mit Vorsicht zu genießen, und wie so oft habe ich auch ein wenig variiert und zwar wie folgt:
Cheesecake mit weißer Schokolade und Erdbeeren à la Kekstesterin:
(für eine kleine 20 cm Springform)
- 100g Butterkekse, zerkrümelt ( Im Original 300!)
- 50g Butter
- 200g Frischkäse, ruhig den sahnigen
- 200g Magerquark (der gleicht das wieder aus)
- 200g weiße Schokolade, im Wasserbad geschmolzen
- 2 Eier (das Original forderte 3)
- Zucker nach Bedarf (mir hat die Schokoladensüße völlig gereicht)
- 200g Erdbeeren
- 1 Pck. Tortenguß (besser noch selbstgemachten Tortenguß, aber dafür fehlten mir die Zutaten)
Die Zubereitung ist, wie bei den meisten Käsekuchen, wundervoll einfach:
Als allererstes den Ofen auf 160° C vorgeheizt. Nun die Kekse in einer Plastiktüte zerbröselt und dann mit der Butter vermengt in die Form gedrückt. Dann die weiße Schokolade im Wasserbad schmelzen und mit dem Frischkäse und dem Quark gut verrühren. Erst jetzt die zwei Eier nacheinander unter die Quarkmasse geben. (Wer die Masse nachher lieber locker als sahnig hat, trennt die Eier und schlägt das Eiweiß erst noch auf.)
Wem die Masse nicht süß genug, schmeckt jetzt mit Zucker ab. Dann die Käsemasse auf den Krümelboden geben und für 50-60 Minuten ab in den Ofen. Nun kommt das Schwierigste: Der Kuchen sollte für 48 Stunden im Kühlschrank durchkühlen. Ich habe zwischendurch die Erdbeeren gewaschen, halbiert und auf dem Käsekuchen verteilt, der mittlerweile kalt, aber noch in der Form war. Wichtig ist, sobald die Früchte aufgeschnitten und verteilt wurden, einen Guss drüber zu geben, das versiegelt die Schnittkanten und hält die Früchte frisch. Dann aber: weiter warten, Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste aller Freuden!
Fazit: Die Zubereitung war einfach, die Zutaten bis auf den Tortenguß empfehlenswert. Hier gelobe ich Besserung. Sein größter Nachteil, sind die 48 Stunden Kühlschrank vor Verzehr, da gehört schon jede Menge Selbstdisziplin dazu. Die Optik ist klasse, und die Kombination aus frischen Erdbeeren und cremiger Quarkmasse passt sehr gut! Zu optimieren wären eventuell der Boden und der Schokoladengeschmack. Der Boden war mir nicht knusprig genug, das mit dem Kekskrümelboden muss ich entweder noch üben oder doch zurück zum Mürbeteig schwenken. Richtig enttäuscht, soweit das bei diesem leckeren Kuchen möglich war, hat mich die weiße Schokolade. Die kam nämlich kaum durch, und das obwohl ich mich bei dieser Zutat an die Angaben des Originalrezepts gehalten hatte. Schade.
Urteil: 8,5 von 10
Weil der kleine Kuchen so hübsch geworden ist, darf er nicht nur bei den kleinen Kuchen mitspielen, sondern auch aufs Brunchbuffet. Optisch überzeugt dieser Kuchen zu allen Tageszeiten, ich empfehle ihn ebenso als charmanter Türöffner bei (spontanen Besuchen) wie als leckeren Magenschließer nach einem ausgiebigen Sonntagsbrunch.
Und jetzt sei mir die Frage erlaubt, welches ist euer zuverlässigstes, liebstes, unwiderstehlichstes Käsekuchenrezept?
Der Cheesecake sieht klasse aus. Richtig cremig und schön hoch. Bin nicht so ein Fan von Krümelböden, aber mit einem Mürbeteigboden wird er sicherlich auch gut.
Ich bin hin und weg! Ich reiss mir sofort ein Stück unter den Nagel. ;-)
Danke fürs Mitmachen am Jubiläums-Blog-Event.
Ich bete Cheesecakes förmlich an und könnte sie täglich verspeisen. Am liebsten mag ich die amerikanische Version mit Frischkäse, davon gibt es dann wiederum unzählige Favoriten, z. B. mit Schokolade, Kürbis, Lemon Curd u.s.w. Mit frischen Erdbeeren, passend zur Saison, find ich auch toll. Mit weisser Schokolade stehe ich auf Kriegsfuss, bekomme sie einfach nicht geschmolzen :( und Tortenguss ist nicht so mein Ding, nehme da lieber Marmelade, ansonsten sehr schönes Rezept und der Anschnitt sieht perfekt aus! Danke für die Inspiration.
Wah, wenn der Kuchen so schmeckt wie er ausschaut und sich liest! Lecker!
@ Alex, einen Mürbteigboden kann ich mir wie gesagt super damit vorstellen. JE knuspriger desto besser, denn die Masse ist wirklich extrem cremig :)
@ zorra, da bringst du mich auf einen Hinweis: Als Mitbringsel für einen Brunch empfiehlt es sich natürlich, mindestens eine große Springform zu backen!
@ Paule, also die weiße Schoki schmolz perfekt im Wasserbad. Vielleicht liegt es am Hersteller, meine war von der lila Kuh. Und den nächste Tortenguß werde ich auch selbst machen, aber ich hatte nur Orangenmarmelade da, und das wollte ich nicht wagen :)
@ Milliway, angesichts all der leckeren Foodblogs überall bin ich auch für die Entwicklung eines Internetzugangs mit Probierfunktion! Aber Nachbacken ist hier ja auch kinderleicht – viel Spaß!
Habe ich schon mal erwähnt, dass ich Käsekuchen liebe?
Der Kuchen sieht wunderbar aus, so wunderbar, dass ich überlege, welche Zutaten ich im Haus habe, um ihn nachzubacken. Leider sieht es etwas mau aus, aber mal schauen, was der Späti um die Ecke so bietet..
Ich habe mir auch das Originalrezept angeschaut, da wird mir nicht so klar, wo dort die 300g Krümelkekse geblieben sein sollen, die 100g bei dir schauen doch reeller aus…
Liebe Kuchen- und Keksbäckerin-Testerin,
nun habe ich gestern den Kuchen nach deinem Rezept gebacken, allerdings witterungsbedingt ohne Erdbeeren. Damit aber etwas richensarot an den Kuchen kommt, habe ich TK-Himbeeren passiert und mit Hilfe von 3:1 Gelierzucker zu einem ca. 1 cm dünnen Topping auf den noch lauwarmen Kuchen gezaubert.
Leider fiel eine gefräßige Horde über die Hälfte des Kuchens her, der somit nur ca. 12 h Ruhezeit im Kühlschrank hatte. Der Rest ruht und wird heute nachmittag vertilgt. Aber schon die erste Versuchung gestern war mörderlich gut!
Das freut mich sehr, liebe richensa und ich wette, heute nachmittag schmeckte es nochmal so gut!