Bevor der Frühling sich hier vollends seinen Bann schlägt, musste ich nochmal kurz tief in die Gewürzkiste greifen: Kardamom!Zimt! Anis!!Safran! All in und dazu zu meiner großen Freude Pistazien.
Mit Naankhatai, den sowohl in der indischen als auch pakistanischen Kultur und Küche tief verankerten Gewürzkeksen verbindet mich eine lange Liebe. Sie trösten das vor allem im Winter bei vielen Freunden aufpoppende Fernweh, schmiegen sich an einen Chai ebenso wie an einen Kaffee und schmelzen erst im Mund, dort aber mit einer Gewürzwucht, die einen das Fernweh vergessen lässt. Und den Traditionalisten hervorholt?
Fast. Das tolle an diesen Cookies ist für mich nicht nur ihre Gewürzvielfalt sondern gleichermassen die unausgesprochene Einladung zum Experiment. Denn beim Backen dieser schmerbäuchigen Kekslein ist es wie mit einer guten Bolognese: Jede Nonna hat ihr eigenes Rezept, auf das sie schwört und solche Leute wie ich (und ihr?), die sich ohne italienische geschweige denn indische Omas, ohne aus Generationen überliefertem Rezept also ans Backwerk machen, wir dürfen unser Lieblingsrezept kreieren. Uns uns dabei von den im Umlauf befindlichen inspirieren lassen.
Ein paar Basics stehen fest: Kardamom, Safran und Pistazien. Mehl auch, aber da fängt es schon an, die einen schwören auf Griess-, andere auf Kichererbsen-, dritte nehmen auch Reismehl dazu. Hier kommt meine aktuelle Lieblingsvariante:
Zutaten:
2 EL Milch, zimmerwarm
2 Fäden Safran
6 Kardamom Kapseln
je 0,5 TL Zimt und Anis
150g Pistazien, geröstet und gehackt
60g Mehl
60g Kichererbsenmehl
40g Maisstärke
100g Zucker
100g Butter, zimmerwarm, wer hat nimmt Ghee
evtl. Milch zum Binden
evtl. zuckerglasierte Fenchelsamen zur Deko
Zubereitung:
(1) Safran mit der warmen Milch einweichen. Kardamom im Mörser fein mahlen. Dann den Safran mit der Milch im Mörser zu einer Paste zerstösseln.
(2) Ofen auf 175 °C vorheizen. In einer Schüssel Zucker und Butter schaumig schlagen, dann Safranpaste, Kardamom, Zimt und Anis unterrühren. Dann das Mehl und die Hälfte der Pistazien unterrühren, evtl mit der Milch binden. Den Teig für 1-2 Stunden kühl stellen.
(3) Fenchelsamen und restliche Pistazien in ein Schüsselchen geben. Walnussgrosse Teigstücke abstechen, zu einer Kugel rollen, leicht flach drücken, mit der Oberseite in die Fenchelsamen-Pistazien-Mischung drücken und schliesslich auf ein backpapiernes Backblech legen. Kekse für etwa 15 Minuten backen. Fertig :-)
Fazit: Schnell gemachte, würzige kleine Mitbringsel für alle die Gewürze lieben. Das Kichererbsenmehl kommt geschmacklich kaum zum Tragen, sorgt aber mit dem Griess für eine feine Textur. Die Deko macht Spass, muss aber nicht. Ein paar Pistazien reichen geschmacklich vollkommen, mir war nur nach Farbe!
Urteil: Sonnige 10 von 10!
PS: Wenn ich das richtig verstehe, heissen die Kekslein übersetzt glücklichmachende Kekse. Kann das jemand des Indischen mächtige bestätigen?
Bisher hatte ich nur von indischem Naan Brot gehört, was mich zuerst ein bißchen irritiert hat. Diese indischen Gewürzkekse klingen sehr interessant und scheinen eine gute alternative zu den typischen europäischen Weihnachtskeksen zu sein. Ich werde dieses Rezept gleich mal ausprobieren und anschließend wieder berichten.
Ui, jetzt bin ich gespannt! Wie sind sie geworden? Mochtest du das Kichererbsenmehl?
Schönes Rezept und tolle Idee. Ich denke das werde ich mal probieren. Empfiehlst Du auch noch ein bestimmtes Gewürz, welches noch mit in den Teig kann, so das es orientalisch schmeckt? Hast Du vielleicht auch noch eine Zucker Alternative, da ich ungern weißen Zucker nehme?
Danke sagt Hobby Koch Claudia
Die sind so super! In Sachen Gewürz, sind ja im Rezept Anis, Zimt, Safran und Kardamom vermerkt, da kannst du aber spielen. In Sachen Süße geht natürlich Demara Rohrzucker super, ansonsten Xucker. Von flüssigen Alternativen wie Sirup würde ich absehen. Viel Spass und schick gern ein Bild von deinem Ergebnis!
Dankeschön für di Tipps, das mach ich sicher :-)
Huhu,
fehlt in der Zutatenliste Grieß oder meinst du in dem Satz „Das Kichererbsenmehl kommt geschmacklich kaum zum Tragen, sorgt aber mit dem Griess für eine feine Textur“
mit dem Begriff „Grieß“ die „Grobheit“ des Kichererbsenmehls?
Und noch’ne Frage:
kein Backpulver, kein Natron?
Hast du auch mal eine Alternativvariante probiert – sämtliche Rezepte, die man sonst online findet haben noch irgendein Treibmittel dabei…
Hi Anna, schön, dass du dich auch würzig verführen lassen möchtest. Es sind der Variationen viele möglich mit und ohne Griess. Hier ist es ohne, wenn du Griess zufügst verändert sich die Textur. Probiers aus, was dir lieber ist! Backpulver oder Natron muss nicht sein. Kennst du vllt von Mürbteigkeksen, die sind auch ohne. Ich bin gespannt auf deine Version :-)
Hi, liebe Kekstesterin,
wir wollen Dein Rezept gern in einem Adventskalender abdrucken. Kannst Du da zustimmen?
Hallo liebe Marion,
magst du mir dazu eine Mail an anneseubert (AT) gmx.de schicken? Danke dir!