Weil Freunde von mir spontan beschlossen, ihren 77. Geburtstag zu feiern, beschloss ich ebenso spontan zu sein und ihnen eine Geburtstagstarte zu backen. Barrierefrei. Mürbst. Birnenrund. Und unwiderstehlich.
Schlagwort: Pistazien
Als Kind kannte ich nur Haselnüsse, Walnüsse, Erdnüsse und zur Weihnachtsbäckerei gehackte Pistazien.

Die Erdbeersaison hat endlich begonnen, dem Himmel sei Dank! Gleichzeitig hat eine Lieblingsfreundin hat Geburtstag und wünscht sich einen Kuchen. Einen besonderen, einen feinen, einen Juni-Kuchen! Brauche ich mehr Gründe um Erdbeeren und Pistazien zu einem wollüstigen Genuss-Olymp in Kuchenform verschmelzen zu lassen?

Pistazien, Pistachios, Pistaches – ich liebe Nüsse in allen Farben, seit Istanbul sogar Cashews. Aber diese kleinen grünen, diese Pi-mal-Stich mit der muschelhaft geöffneten, salzigen Schale, die liebe ich schon immer! Als 16jährige abends vor dem Fernseher, in Cantuccinis gebacken und neuerdings mit Vorliebe als Eissorte beim Lieblingsitaliener.

Originell. Lecker. Nicht zu weihnachtlich. Peppig? So oder so ähnlich würde ich die falschen Butterbrote jemandem beschreiben, der sie bislang noch nicht in sein Weihnachtsbacksortiment aufgenommen hat.

Mit Erdbeeren geht es mir wie mit Spargel oder Artischocken: Ich möchte sie am liebsten gar nicht verarbeiten. Wahrscheinlich käme ich erst im Besitz von Erdbeerfeldern und Artischockenplantagen auf die Idee, Erdbeermarmelade oder Artischockensuppe zu kochen. Zu diesen Erdbeercookies jedenfalls konnte ich mich nicht überzeugen. Nur ein Tag Haltbarkeit und Erdbeeren, die als solche nicht mehr zu erkennen sind, ließen mich Abstand nehmen. Dabei ist die Idee durchaus reizvoll.
Gerade recht kam es mir da, dass Susi Wilkat dieser Tage auf Effilee.de ihre Erdbeer-Tartelettes präsentierte. Eine Erdbeer-Zelebration der schokoladigen Art mit Pistaziensprenkeln. Schon optisch versprach das ein Fest! Allein, ich besitze keine Tartelette-Förmchen! Ich beschloss, es mit Muffinformen zu versuchen, und damit das Rezept noch möglichst viele Nachahmer findet, reiche ich es beim Dauerevent kleine Kuchen ein.
Die Zutaten für 6 Tartelettes-Förmchen in Anlehnung an das Original:
- 125 g dunkle Schokolade (die Chance für meine dunkle Schokolade, die sonst gern allzulang in Schubladen dahinvegetiert)
- 125g Butter
- 3 Eier, getrennt
- 100g brauner Zucker
- eine Prise Zimt
- eine Prise Salz
- 120g Mehl (habe ich mir erlaubt, dazuzufügen, Mehl war im Original nicht vorgesehen)
- 200 g Frischkäse
- 4 EL Puderzucker
- Zitronenschale einer Zitrone
- 6 schöne Erdbeeren (im Gegensatz zum Original sollten die bei mir viel mehr als Dekoration sein, aber leider passten nicht mehr auf die Törtchen)
- 8 Pistazienkerne
Zubereitung: Zuerst wurde der Backofen auf 160° Grad vorgeheizt, dann habe ich nach Susies Anweisungen Butter in einem Topf mit der klein gehackten Schokolade und dem Zimt geschmolzen. Dann in einer Schüssel Eigelb und Zucker schaumig, in einer anderen das Eiweiß mit der Salzprise steif geschlagen. Jetzt die drei Massen und das Mehl zu einem Teig zusammen gerührt, vorsichtshalber probiert :), und in die Muffinförmchen gegossen. Etwa 1-2 Esslöffel voll Diese kamen für 30 Minuten in den Ofen. Währenddessen habe ich Frischkäse mit Puderzucker und Zitronenschale glatt gerührt, Erdbeeren geviertelt und Pistazienkerne gehackt. Sobald die Böden abgekühlt waren, wurden sie mit der Creme bestrichen, die ein sahniges Nest bot für die Erdbeerviertel. Und ganz zum Schluss wurde mit den grünen Pistazienkerne für den optischen Kick gesorgt!
Fazit: Sehr feine Tartelettes sind das geworden. Unten der schokoladige Teig, der nur einen Hauch süß. Darüber die sahnige Frischkäsecreme mit dem Zitronenhauch. Und darauf frische Erdbeeren, süß und rot, und ein paar Pistazienkerne, die in meinem Fall leicht salzig. Fehlt nur noch die Maisonne! Abzug gibt es für die nicht ausreichend schokoladige Note des Teigs, der mich auch zu wenig knusprig, da werde ich beim nächsten Backen die Dosis erhöhen!
Urteil: 8,5 von 10

Stand da doch tatsächlich eine Packung Toskanischer Olivenölkekse vor mir auf dem Tisch. Nur gut, dass die Verpackung so hübsch und die Pistazien darauf so verführerisch blinzelten, dass mir auf den ersten Blick die namensgebende Zutat Olivenöl glatt entgangen war. Denn sonst hätte es das Päckchen Kekse nie auf meinen Tisch geschafft. Wo ich doch Jahre benötigt hatte, um Olivenöl auch nur in meiner Salatsoße zu dulden.
Die Verpackung versprach einiges, doch als ich das schillernden grünen Siegel ausreichend verletzt hatte, um den Deckel zu öffnen, fanden sich darin natürlich nicht sofort die Kekse.
Nein, es galt eine weitere Verpackung zu öffnen, aromadicht versteht sich. Kaum war diese auch nur minimal angerissen, entströmte ihr ein reichhaltiger, dichter Schokoladenduft. Dieser eine, den ich von den dickflüssigen italienischen Trinkschokoladen kenne:
schokoladig-herb!
Der erste Blick in das Tütchen barg zwar Enttäuschung: so klein hatte ich mir die Kekse nicht vorgestellt (zum Größenvergleich siehe die Tulpenblüte oben auf dem Bild). Trotzdem habe ich natürlich zugegriffen – Gott sei Dank! Und dabei festgestellt, dass die Kekse nicht nur kleiner als gedacht, sondern auch extrem leicht sind.
Denn sie sind unsagbar mürbe, geradezu kross gebacken, ideal also zum Tunken in cremigen Cappuccino. Und der Duft bewahrheitet sich in zweierlei Hinsicht: sie sehen nicht nur gut, fast wie selbst gebacken aus, sie schmecken auch intensivst nach guter, nicht zu süßer Schokolade.
Die Pistazien allerdings sehen zwar auch an den tatsächlichen Keksen gut aus, man schmeckt sie aber nur bei höchster Konzentration. Und so bleibt mein diesmaliger Keksgenuß zwiespältig aber lehrreich:
1) Man kann mit Olivenöl (und Kräutern bzw. Wein) auch leckerst süß backen!
2) Das hat natürlich mediterrane Tradition, nicht nur in Italien, auch in Griechenland!
3) Die Optik der Kekse – dunkler Schokoladenkeks kombiniert mit reichlich Pistazienkernen – stimmt für mich nicht ganz mit dem Geschmack überein, aber der Reihe nach:
Name: Deseo Olivenölkekse mit Kakao und Pistazien / Deseo Biscotti all’Olio Extravergine, Cacao e Pistacchi di Bronte
Keksdealer: Gustini – köstlich italienisch
Preis: 8,95 EUR
Packungsgröße: 160 g (1 Keks hat etwa 15 Gramm)
Zutaten: Weizenmehl,Zucker, Natives Olivenöl Extra 14 %, Pistazienkerne aus Bronte 7 %, Kakaopulver 5 %, Meersalz, Backtriebmittel (Ammoniumbikarbonat)
Bewertung (1-10): 9
Pro: Einen Pluspunkt gibt es für die elegante Verpackung mit dem pistazienfarbenen Glanzlacksiegel! Einen weiteren für das Olivenöl – das hat meinen Horzont erweitert und mich als Butteralternative überzeugt. Schmecken tut man es allerdings nicht. Außerdem eröffnen diese Kekse ganz ohne tierische Inhaltsstoffe (keine Milch, keine Eier, keine Butter) Allergikern neue Möglichkeiten. Auch die Konsistenz der Kekse hat ebenso überzeugt wie der Duft. Toll ist der tiefschokoladige Geschmack, obwohl laut Zutatenliste gar mehr Pistazien als Kakao enthalten sein sollen.
Contra: Eindeutig fehlte mir geschmacklich der Pistazienanteil.