Wie wird man eigentlich Kekstester?

Chocolate Oatmeal Cookies with Walnuts

Wie wird man eigentlich Kekstester? werde ich dieser Tage oft gefragt. Die Frage ist einfach und komplex zugleich. Einen Versuch der Erklärung will ich wagen.

Mit den 12 Sorten Weihnachtsplätzchen meiner Oma fing nicht alles aber vieles an. 12 Sorten, darunter Springerle, Bärentatzen, Lebkuchenrauten, Nussmakronen und – für weite Teile der Familie der unbestrittene und alljährlich stets aufs Neue verkündete Favorit: Butterplätzen. So dünn, so zart, so hell gebacken, dass sie auf der Zunge schmolzen. Das Geheimnis lag meiner Oma nach u.a. in der Raumtemperatur der Backstube.

Bis ich ein Studium hinter mich gebracht hatte war Backen für mich jedoch etwas, dem ich nicht mehr Begeisterung entgegenbrachte, als dem Kochen winterlicher Eintopfgerichte. Was schon nicht wenig war. Dann aber traten die Backwaren in mein Leben. Oder genauer: Die Sehnsucht nach saftigem polnischen Mohnkuchen und nussigem Schweizer Brot. Nach mürben Plätzchen!

Chocolate Oatmeal Cookies with Walnuts

Als Diabetikerin weiß ich um Zutaten und ihre Wirkungen und genieße es, in meine Kekse nur genau die Zutaten in genau den Mengen zu packen, die ich sich darin tummeln lassen möchte. Als Typ1-Diabetikerin habe ich aber auch großen Spaß daran, genussvoll zu demonstrieren, dass wir tatsächlich alles essen dürfen. Glücklichmachende, selbstgebackene Kekse allemal! Umso mehr freue ich mich, dass die Presse mein Projekt 2012 so liebevoll aufgenommen hat und der Kekstester sogar für den Grimme-Online-Award vorgeschlagen wurde.

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie es mit dem Kekstester weitergehen wird. Vielleicht werde ich etwas herber backen, vielleicht mal wieder etwas mehr, vielleicht auch einfach wie gehabt besonders lecker? Mit Sicherheit werde ich weiterhin spannende Kandidaten aus dem nicht enden wollenden Keksuniversum vorstellen. Letzthin sind mir zum Beispiel Kekse, die kicken untergekommen. Die glücklich bzw. aktiv machen sollen. Diese zugeschriebene Wirkung konnte ich im Detail so nicht nachspüren in meinem Körper, aber ziemlich lecker waren die Teilchen unbedingta. Nicht zu süß und wunderbar knusprig.

Aber wie auf Facebook versprochen habe ich dieses Wochenende mal wieder selbst gebacken: eine schokoladig-nussige Variation der altbekannten Haferflocken-Kekse. Denn, um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Kekstester wird man, weil man Kekse liebt. Von den Krümeln bis zum Duft, der aus dem Backofen in die Wohnung strömt, von den kernigen Nussbrocken bis zum blauäugigen Lakritzstreusel, Traditionalisten ebenso wie Avantgarde.  Weil man am liebsten nur noch gute Kekse essen würde. Weil man gerne bäckt. Am liebsten mit ungewöhnlichen, liebevoll herangezogenen, was sag ich, mit Lieblingszutaten. Und weil ich diesen Genuss so gerne mit euch teile. Darum nun auch zum Rezept für diese verführerischen Draufgänger:

Chocolate Oatmeal Cookies with Walnuts

Zutaten:

  • 100g  Butter
  • 80g Zucker, weiß oder braun
  • 1Prise Salz
  • 1Ei
  • 200g kernige Haferflocken, leicht angeröstet
  • 30g Mehl
  • 1TL Backpulver
  • 40g dunkle Schokolade, grob gehackt
  • 60g Walnüsse, grob gehackt und angeröstet

Zubereitung:

(1) Backofen auf 200°C vorheizen. Butter in einem größeren Topf mit Zucker und Salz schmelzen lassen, dann in eine Schüssel geben. Haferflocken, Mehl und Backpulver dazugeben und schließlich das Ei aufschlagen und unter die Masse heben, kurz ruhen und vor allem abkühlen lassen, dann Schoko- und Walnusstückchen dazugeben.

(2) Mit einem Teelöffel Häufchen abstechen und mit ausreichend Abstand auf ein backpapiernes Backblech setzen und für etwa 10 Minuten bei 200°C backen. Die Ränder dürfen nur leicht braun werden, sonst werden die Kekse zu trocken.

(3) Kekse noch auf dem Blech auskühlen lassen, sonst zerfallen sie. Die Kekse halten sich in einer Blechdose theoretisch zumindest mehrere Tage.

Fazit: Knusprig schokoladige Teilchen, die Lust auf mehr machen. Durch die Schokonote eine liebgewonnene Abwechlsung zu den straighten Haferflockenkeksen, und mit den Nüssen natürlich auch nochmal eine andere Textur. Die idealen Happy-oder auch Aktivmacher (ich sag nur Nüsse!).  Für mich allerdings bleiben die Klassiker unangefochten gut. Note daher „nur“ 8,5 von 10 ;-)

Nachsatz: Und wie das so ist mit Traumberufen: Die fallen nicht von Himmel, die kann man im Falle des Kekstesters auch nicht lernen oder studieren. Die muss man selbst schaffen. Am besten gleich. Was wäre eigentlich euer Traumberuf?

11 Replies to “Wie wird man eigentlich Kekstester?”

  1. Ich würde gern Nutella-Tester werden! :o) Und Matscha-Tee-Tester! Aber Kekstester wäre auch ok, wenn das mit dem Nutella nicht klappt.
    Die Kekse von der Dana hab ich schon getestet. Die waren gut! :o)

    Und ich möchte die Welt sehen! :o)

  2. Irgendwie fehlen Mehl, Backpulver und Haferflocken in der Zubereitung … :/ wann sollen die dazu?

  3. Die sehen ja lecker aus! Da ich ohnehin gerade die Haferflocken entdeckt habe, werde ich sie auch einmal „testen“ :-)

    Liebe Grüße
    Anna

  4. Echt? Matscha-Testen und die Welt sehen!!!! Das wär ja kuhl! Weißte, die Welt hat zwar schon auf meinen Block geschrieben, aber ich hab noch nie ein Foto von ihr gesehen. Naja, mal schauen, vielleicht ist sie nur etwas schoi.
    Auf jedenfall finde ich Deinen Block voll super! Ich hab schon Kekse für Weihnachten rausgesucht. Und für meinen Geburtstag. Und für Hällowiehn. Und für den Sommer. Und den Frühling! :o)

  5. Durch den Artikel in der Zeitung bin ich auf Deinen Blog gekommen. Schmelze dahin, denn ich LIEBE KEKSE.
    Schon immer.
    Das wird eine Inspirationsquelle hier :O)
    Grüße
    Oona

  6. @Oona, herzlich willkommen! Schwelge, probiere, lass dich inspirieren. Ich freu mich auf dein Feedback und bin gespannt, mit was du anfängst :-)

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