Wiener Bröselkekse mit Schmäh!

Broeselkekse im Reinformat

Brösel. Während der Deutsche Brösel ausschließlich in Form von Semmelbröseln kennt und auch dieses oft genug Paniermehl nennt, weiß der Österreicher um saftigen Bröselkuchen, gekochte und gebackene Bröselknödel als Suppeneinlagen, steirischen Bröselkäse und seit neuestem auch Broeselkekse!

Seit 2010 ist der Bröselkeks in Wien in Umlauf und wunderbarerweise fand sich bereits in diesen Tagen in meiner Post ein liebevoll geschnürtes Bröselkeks-Testpaket:

Wiener Broeselkekse

Bei den Broeselkeksen handelt sich nämlich wie bei ihren designten Mürbeteignachbarn aus der Kekswerkstatt um handgefertigte Lieblingskekse mit einzig qualitativ hochwertigen Zutaten.

Aber auch die Form ihrer Kekse liegt der Bäckerin am Herzen. Sie schrieb mir dazu:

“ich lasse den keksen gerne ihre freiheit und verwende selten ausstechformen. bröselkekse werden hauptsächlich gerollt oder geschnitten. unterstützt wurde dies von der nordamerikanischen variation der drop-cookies. ich empfinde das rollen als eine sehr angenehme, ja nahezu meditative tätigkeit. ich nehme mir dafür sehr viel zeit und werde des öfteren mit eigenwilligen formen und oberflächenstrukturen belohnt. mein sortiment holt sich ideen aus dem nordamerikanischen aber auch dem europäischen kulturkreis. als gebürtige südtirolerin ist mein kulinarischer zugang seit eh und je mehrsprachig und international. bröselkeks zeigt sich daher weltoffen für alles, was optisch wie geschmacklich interessant und schön ist.”

Haferflockenkeks aus dreierlei Körnigem

Dies also ein individuell geformtes Parade-Exemplar des “Haferflockenkeks aus dreierlei Körnigem (Kürbiskernen, Sonnenblumenkernen und Leinsamen), sowie Cranberries & Zimt”. Einer unserer Lieblingskekse aus diesem äußerst fotogenen Sortiment.

Einen guten zweiten Platz machte erstaunlicherweise der “Ingwerkeks mit kandiertem Ingwer und Zuckerrübensirup”, im ersten Bild ganz oben zu sehen. Erstaunlich deshalb, weil er von allen Keksen am gewöhnlichsten und blassesten daherkam, sich aber mit dem ersten Bissen geschmacklich klar nach vorne katapultierte.

Die beiden schokoladigen Kandiaten, der “Kakaokeks aus Dinkelvollmehl und ungesüßtem Kakao” sowie der “Orangenkeks aus Edelbitterschokolade und Orangenöl” teilen sich damit den dritten Platz. Mir gefiel der Orangenkeks ob des ausgewogenen Aromas besser, der Mittester bevorzugte den puren Kakaokeks und zwar aufgrund der Absenz anderer Aromen oder Gewürze. Mich erinnerte dieser an die Bärentatzen der Adventszeit.

Cantuccini aus dem Hause Broeselkeks

Den Abschluss bildeten zweierlei Cantuccinis:

  • Zweifach Gebackenes aus Buchweizenmehl und Cranberries
  • Zweifach Gebackenes aus Orangenschale & Mandeln mit leicht karamellisiertem Zuckerzimt

Diese überzeugten mich als Cantuccinis nicht so ganz, sowohl Konsistenz als auch Geschmack erwiesen sich als viel zu keksig. Das Buchweizenmehl erdrückte die Cranberries, während bei den Zimtenen die Orangenschale kaum schmeckbar war.

Insgesamt stellten die Kekse eine positive Erfahrung dar. Spürbar selbst gebacken, ist schon allein der beim Öffnen der Packung entsteigende Duft der unterschiedlichen Zutaten und Gewürze ein Genuss. Sie sind schmeckbar unterschiedlich und auch wenn ich nicht alle Zutaten heraus schmecken konnte – die Produzentin bestand auf eine Blindverkostung! -, waren sie sorgfältig zu einzelnen Keksvariationen kombiniert.
Die Konsistenz ist entsprechend verschieden, der Ingwerkeks zum Beispiel zergeht fast auf der Zunge, der Haferfockenkeks hingegen hat jede Menge körnigen Biss und der Kakaokeks wiederum ist wie die Amerikaner es lieben: chewy!
Contra: Geschmacklich nicht überzeugen konnten also nur die Cantuccinis, wobei wir sie einzig pur und nicht in Milchkaffee getunkt verkostet haben.  Nicht unbedingt ein Nachteil, aber wichtig zu wissen ist die ob der frischen Zutaten sehr begrenzte Haltbarkeit der Kekse von 7 Tagen! Das wiederum führt dazu, dass die Kekse nur bedingt versendbar sind. Momentan erhältlich sind sie auf Anfrage für alle Anlässe in Wien und außerdem in einer wachsenden Anzahl an Wiener Örtlichkeiten, deren Publikum gute Kekse zu schätzen weiß. Z.B. in der OZ Videothek oder im Filmcasino.
Preis: 1,20 EUR pro Keks bei einer Mindestbestellmenge von 20 Keksen
Zutaten: qualitativ hochwertig (biologisch, regional)
Bewertung (1-10): 8,5

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