Nektarinen, Blaubeeren, Aprikosen hab ich gerufen, Vanillepudding gekocht, ein Bett aus Krümeln bereitet und alle Nachbarn eingeladen, fertig war ein verregneter Sommernachmittag ganz nach meinem Geschmack!
Eigentlich wollte ich laufen gehen, aber dann kam ein Unwetter und ließ mich in die Küche flüchten. Dort fiel mein Blick auf Kokosblütenzucker und eine Schale Obst. Und ja, ich ließ mich vom Weg abbringen und fragte kurz meine Lieblingsnachbarn, was sie so in 2 Stunden vorhätten. Siehe da, sie hatten Zeit :-)
Was dann geschah und falls ihr das nachbacken wollt (und das kann im Nahmen aller Nachbarn empfehlen), wie wäre es mit folgendem Rezept, inspiriert von Jules Himbeerkuchen von vor einiger Zeit?
Zutaten
Für den Teig:
140g Buchweizenmehl
30g Traubenkernmehl
50g Kokosmehl (oder auch einfach statt der drei 180g normales Mehl)
ca 3 EL Kokosblütenzucker (oder normalen Zucker)
180g Butter, zimmerwarm
Prise Salz und wer hat: Vanillemark einer halben Schote
Für den Belag:
2 Nektarinen
4 Aprikosen
250g Blaubeeren
2 Granatapfel
(oder Früchte eurer Wahl, toll sehen verschiedenfarbige Früchte aus wie Brombeeren, Himbeeren und Pfirsiche, comme vous voulez!)
Für den Vanillepudding, d.h. wer ihn selber machen mag:
500 ml Vollmilch
2 Eigelb
1 Vanilleschote (ausgekratztes Mark und Schote)
2 EL Kokosblüten- oder normalen Zucker
5 Tl Maisstärke (gehäuft)
(oder ihr nehmt ca. 500 ml Lieblingsvanillepudding, -quark, eis)
Zubereitung
(1) Alle Zutaten für den Teil mit den Händen lustvoll verkneten, bis ein krümeliger Teig entsteht. Tipp: Man muss gut kneten, damit der Teig sich formt, habt Geduld, es ist kein Bindemittel wie Ei dabei! Eine Tarteform dünn einfetten, dann den Teig mit den Händen verteilen und andrücken so dass er sich über den Boden und den Rand möglichst gleichmäßig verteilt. Mit einer Gabel einstechen und für eine Stunde in den Kühlschrank stellen.
(2) In der Zwischenzeit den Vanillepudding kochen, dafür die Vanilleschote auskratzen und das Mark und die Schote zusammen mit 400 ml der Milch in einem Topf langsam zum Kochen bringen. In der Zwischenzeit die restliche Milch mit dem Zucker, den beiden Eigelb und der Speisestärke glatt rühren. Wenn die Milch im Topf kocht, die glattgerührte Milch mit den weiteren Zutaten langsam unter ständigem Rühren einfließen und dann einmal kurz aufkochen lassen. Dann den Tops vom Herd nehmen und den Pudding auskühlen lassen.
(3) Den Ofen auf 180 Grad vorheizen, die Tarteform mit dem Teig aus dem Kühlschrank holen und etwa 30-40 Minuten durchbacken. Die Form aus dem Ofen holen und auskühlen lassen. Am schnellsten geht das draussen bei Wind. Jetzt geht es ans Obst schneiden: Aprikosen und Nektarinen halbieren, entkernen und in schmale Streifen schneiden.
(4) Den ausgekühlten Pudding auf die ausgekühlte Form gießen, das Obst darauf verteilen und den Kuchen mit den bereits ungeduldig klingelnden Nachbarn teilen, die in der Zwischenzeit im Idealfalls Sahne geschlagen und Kaffee gekocht haben :-)
Happy Sunday, allerseits!
PS: Wer Buchweizen-, Traubenkern- oder Kokosmehl und Kokosblütenzucker mal versuchen mag, aber nicht weiß woher nehmen, die gibt es eigentlich in allen Bioläden über das Land verteilt, u.a. von Tropicai. Ich mag den K-Zucker gern, weil die Süße eine unaufdringlichere ist, und gerade bei Kokosmehl gut ankommt, aber wie gesagt: es geht auch normaler Zucker.
Fazit:
Ein feiner Sommerkuchen, der auch nach einem Tag noch gut schmeckt, wenn der Vanillepudding durch den Teig gezogen ist. Der glutenfreie Teig hat eine eigene Textur, ein bißchen wie Shortbread. Wer Mürbeteig erwartet wird enttäuscht, wer was krümeliges mag und Keks-Kuchenböden zugeneigt ist, freundet sich schnell an. Vorsicht: Nicht zu lang backen und krümelt wirklich enorm, weil das Gluten einfach fehlt. Geschmacklich sehr fein, in der Kombi mit Obst und Pudding auch insgesamt zu empfehlen.
Man kann übrigens nach 2 Stück auch noch laufen gehen, so leicht ist der!
Das ist ja ein feiner Sommerkuchen!
Ich habe für das Wochenende eine quarkige Variante ausgesucht: unten auch einen Mürbeteig mit Mandelmehl (Ölmühle Solling!), dann die Früchte und dann die Quarkmasse drauf. Und, was soll ich sagen: wir konnten auch noch laufen, mit Tantendackel an der Leine.
Anja! Von dir hab ich letzthin erst gesprochen! Und ja, die Version mit Qark aka Käsekuchen ist auch super! Nächstesmal denken wir nicht nur aneinander sondern knuspern auch zusammen. Wo steckst du denn gerade?
Ich finde diese Boden ganz klasse! Habt ihr schon mal probiert, so etwas mit Amaranthmehl zu machen, das wird ja ziemlich klebrig. Ich habe nur noch keine Erfahrung gemacht wie es nach dem Backen ist vielleicht gibt das mehr Zusammenhalt…?