Rubens’ Weinkringel mit schwarzem Sesam

Weinkringel à la foto e fornelli

Ich bewundere ja Blogger, die zweisprachig bloggen. Alex toppt das allerdings noch mit verführerischster Foodfotografie. Aber ein Blog kann ja noch so verführerisch daherkommen, wenn die Rezepte darin nichts taugen. Und so beschloss ich bei den Weinkringeln die Probe auf’s Exempel zu machen. Ein lauschiger Balkonabend stand bevor und die Vorratssterne standen günstig. Gut, Anissamen hatte ich keine da, auch Fenchel nicht, aber immerhin schwarzen Sesam! Der ist zwar nicht ganz so geschmacksintensiv, eher nussig, aber hübsch.

Von Weinkringeln hatte ich noch nie gehört, also nicht die geringste Ahnung, was mich geschmacklich erwarten würde. Zudem trinke ich so gut wie keinen Wein, nur ein Weisswein hat es dieses Jahr geschafft, dass ich mir ein Glas davon gönnte. Eben dieser sollte den Kringeln das gewisse Etwas verleihen: Schmitges Riesling. Das Rezept versprach einfach zu sein, ich habe es über den Daumen halbiert und bekam ein Blech Rubens-Kringel.

Weinkringel à la foto e fornelli

Zutaten (nach foto e fornellis “Weinkringel meiner Kindheit“:

  • 100 ml Olivenöl
  • 100 ml Weisswein
  • 80ml Zucker (das Original verlangt 100, aber ich bin bei Zucker zurückhaltend)
  • 1 EL Backpulver
  • Mehl (viel mehr als ich gedacht hätte)
  • 1 EL schwarzen Sesam ( Alex empfiehlt Anis- oder Fenchelsamen, es geht auch ohne alles)
  • Zucker zum Wälzen (weniger als ich gedacht hätte)

Die Zubereitung ist ähnlich simpel, wie es die übersichtlichen Zutaten erahnen lassen. Erst gilt es Öl, Zucker und Wein in einer Schüssel zu vermischen. Ich musste mich lustigerweise ganz schön zu 100 ml Öl überwinden, Butter gebe ich irgendwie leichter in solchen Mengen zu. Dann das Mehl, das ich, muss ich gestehen, nicht gesiebt habe, und das Backpulver zugeben. Hier könnte ich mich beim Kürzen zu seinen Gunsten verschätzt haben, denn meine Kringel gerieten mehr zu putzigen Wonneproppen, denn zu anmutigen Ciambelle al Vino. Alex empfiehlt so viel Mehl, dass der Teig einem Gnocchiteig gleiche – wohl dem der schonmal selbst Gnocchi zubereitet hat! Ich gehöre nicht dazu. :)
Zuletzt den schwarzen Sesam unterkneten.

Weinkringel à la foto e fornelli

Jetzt gilt es nur noch Kringel zu formen und aufs backpapierne Backblech zu legen, um sie für 30 Minuten bei 140°C zu backen.

Fazit: Als Erstes überzeugt der Duft, der dem Backofen entströmt: warmer Wein, dazu eine leicht süßliche Note. Ich sah mich sogleich mitten in Südfrankreich. Und sowohl vom Duft, der Optik als auch vom Geschmack her musste ich an Hefegebäck denken. Das ändert sich ein wenig, wenn sie ganz ausgekühlt und mürbe geworden sind. Durch den verringerten Zucker schmeckten meine nur ganz leicht süß, passen hervorragend zu einem leichten Weisswein oder einem Glas Milch. An der Optik muss ich noch feilen, die geriet etwas rustikal. Aber alles in allem eine schöne, ebenso simple wie raffinierte Entdeckung. Rotweinkuchen war gestern!

Urteil: 9 von 10

7 Replies to “Rubens’ Weinkringel mit schwarzem Sesam”

  1. Ich weiß, das hat nun überhaupt nichts mit dem Beitrag zu tun, aber wo bekommt man schwarze Semsamkörner? Ich bin schon glücklich, überhaupt welche zu haben!

  2. Die gibt es hier im Asiamarkt. Und da die so dezent nussig schmecken, passen die fast überall dazu: in den Salat, den Hefeteig, über die Möhrensuppe und aufs Käsebrot. Ich finde, die peppen vieles so ein bißchen auf :)

  3. hihi, putzige wonneproppen sind doch nichts schlechtes ;-) ich hätte jetzt gern ein glas wein und ein paar frische kringel bitte! ich kann sie schon fast riechen!
    lg,
    elisabeth

  4. Die sind wirklich so was von lecker, liebe Elisabeth, da ist es gerade gut, dass sie ein paar zusätzliche Rundungen abbekommen haben!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.