Grapefruit Sandwich Cookies!

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Schöne Schuhe, leckere Kekse und der Tag ist dein Freund. Wenn die Schuhe dann noch petrolfarben und die Kekse erfolgreich zartbitter die Grapefruit zelebrieren, dann kann sich draußen der Schneematsch türmen, dann geht es mir gut.

Solch ein Tag wollte der heutige Tag werden und kredenzte mir beim frühmorgendlichen Einkauf ein paar unwiderstehliche Pumps. Und dann lauerte da ja noch die Herausforderung der erstmaligen Teilnahme an einem FoodBlogger-Event, für die ich mir das Grapefruit-Koch-Event des Gärtner-Blogs auserkoren hatte:

Garten-Koch-Event

Als ich das erste Mal davon las, gluckste mein Magen selig: Grapefruit, wie wundervoll! Wie ich sie liebe, diese frische Bitternis, diese herbe Herausforderung, diese fruchtfleischigen Wachmacher auch nach durchzechter Nacht!
Erst dann kamen die Zweifel: Grapefruit, was in Gottes Namen kocht oder bäckt man mit Grapefruit?! Mir fiel nichts ein. Nichts! Ein Gericht mit Grapefruit war mir bis dato nicht untergekommen. Sicher, man könnte einen Salat mit Grapefruit-Filets bereichern, aber erstens genügte mir das nicht und zweitens wollte ich wenn schon, denn schon Kekse einreichen!

Die Rettung brachte mir eine Koryphäe der amerikanischen Küche, Martha Stewart, mit ihren, gegenüber meinen Nussstängeli doch schon deutlich raffinierteren, Pink Grapefruit Sandwich Cookies:

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Die klangen überzeugend, wenn auch alles andere als simpel. Im Gegenteil, das klang nach Aufwand und es traf sich äußerst gut, dass just vorgestern erst ein Mixer in unseren Haushalt Einzug gehalten hatte. Den würde ich brauchen. Und frisch ans Werkt gemacht, sah die Küche bald alles andere als jungfräulich aus, aber der Reihe nach:

Zuerst galt es den Teig zuzubereiten, und zwar aus (ja, ich habe das Rezept nach meinem Geschmack abgewandelt, die amerikanischen Vorgaben ungefähr nur übersetzt und nach meiner Intuition auch verändert, beispielsweise weniger Zucker genommen):

  • Geriebener Schale einer unbehandelten Grapefruit Ruby Red und gut 100ml Saft
  • 100g Zucker
  • 250g Weißmehl
  • 1TL Backpulver
  • 0,5TL Salz
  • 125g Margarine
  • 2 Eigelb

Eigelb, Schalenabrieb, Salz, Zucker und Butter habe ich schaumig gerührt und dabei den Mixer eingeweiht. Dann habe ich Mehl und Backpulver untergerührt, den Teig zu einer Kugel zusammengeknetet und zum Kühlen, für eine halbe Stunde etwa, auf den Balkon verfrachtet.

Derweil ging es an die Füllung. Dass hierfür nochmal Butter benötigt werden würde, hatte ich ungeschickterweise übersehen. Da ich aber zwischenzeitlich auch diese Variation mit Ingwer entdeckt hatte, der auch nicht vorhanden war, lohnte sich der kurze Einkaufsausflug wenigstens. Jedenfalls freut sich die Füllung über:

  • 125g Butter
  • 125g Puderzucker (Achtung das Original-Rezept spricht von deutlich mehr)
  • 1TL Honig
  • 3El Grapefruitsaft (das Original spricht von 3 TL, das war mir zu wenig)
  • 1TL Ingwer (nächstes Mal nehme ich mehr, den schmeckt man kaum raus)

Alle Zutaten bis auf den Honig und den Saft werden schaumig geschlagen, dann der Honig und nach und nach der Saft untergemixt. (Ruhig kräftig mixen, da sich der Saft nicht freiwillig mit der Butter vermengt.)  Danach sollte man unbedingt probieren, ob Süße und Grapefruitgeschmack ausreichen und kühl stellen.
Jetzt ist die Zeit gekommen, sich ein wenig Vorfreude zu gönnen, die passende Ausstechform auszuwählen und sich zu überlegen, was man mit den fertigen Keksen alles anstellen könnte, einen vorzeitigen Valentinsgruß etwa?…

Vierblättriger keksiger Valentinsgruß (mit Zitrusnote)

Erwähnte ich bereits, dass die Kekse nicht ganz unkompliziert sind? Beim Auswellen und Ausstechen der Kekse bin ich zumindest kurz ins Zweifeln gekommen, ob ich mit diesem Rezept die richtige Wahl getroffen hatte. Der Teig war sehr feucht und klebte entsprechend nicht nur an den Ausstechformen. (Ich hatte zuerst Palmen im Sinn, diese erwiesen sich aber als eindeutig zu filigran für die Konsistenz des Teigs).
Dünn sollte man ihn auswellen – leichter gesagt als getan. Ich entschied mich für die Zuhilfenahme jeder Menge Mehl, einer einfachen runden, nicht zu großen Form und portionsweises Vorgehen. Der Plan ging auf und mit viel Geduld füllte sich das erste Blech, das sogleich für 20 Minuten in den 180°Grad heißen Ofen wanderte. Nahtlos folgte ein zweites, und beim Dritten wagte ich dann, Herzen auszustechen.

Die fertigen Kekslein sollten blass bleiben und nur am Rand leicht golden anbräunen. Hernach müssen sie abkühlen bevor man sie zu Paaren zusammenfügt und mittels reichlich Creme zusammenklebt. Die Creme reichte bei mir gut für alle, da also nicht zu sparsam sein, das würde man später nur bereuen :-)

Und ja, jetzt sind sie fertig, jetzt darf angebissen werden. Und lecker sind die! Auch wenn ich zugeben muss, dass man um die Grapefruit wissen muss, um sie eindeutig zu identifizieren.  Die Plätzchen schmecken aber deutlich nach Zitrusfrucht, säuerlich herb und angenehm erfrischend. Einen tollen Kontrast bieten die zitruscremige Füllung mit den mürben, zarten Plätzchen.

Übrigens: Alle Überlebenden Cookies  sollte man unbedingt luftdicht verschlossen im Kühlschrank aufbewahren und auch das nur wenige Tage. Durch die Buttercreme ist die Haltbarkeit deutlich begrenzt.

Red-Grapefruit-Cookies in Herzform

Name: Pink Grapefruit Sandwich Cookies
Preis: vernachlässigbar
Zutaten: Mehl, Zucker, Butter, Puderzucker, Grapefruit, Ingwer
Bewertung (1-10): 9,5
Pro: Dank toller Inspiration durch das Gärtnerblog und professioneller  guter Rezeptvorlagen gelangen diese raffinierten Kekse zu den besten, die ich bisher gebacken habe.
Contra: Einzig, dass die Grapefruit nicht eindeutig zu identifizieren war, bzw. ihr Geschmack nicht dominant genug. Dass die Zubereitung nicht kinderleicht war, möchte und kann ich ihnen schlecht zum Vorwurf machen.

11 Replies to “Grapefruit Sandwich Cookies!”

  1. Ein Keks-Blog, toll! :-)

    Auf die Idee, aus Grapefruit Cookies zu machen, wäre ich nie gekommen. Auch wenn sie mit der Füllung aufwändig scheinen, sie sehen super aus und klingen auch absolut lecker!

    Danke fürs Mitmachen beim Gärtnerblog-Event. Der Roundup geht bald online.

  2. Liebe Barbara, ich danke für die Inspiration! Ohne euer Grapefruit-Thema wäre ich nie auf die Idee gekommen, Grapefruit-Kekse zu backen!

  3. Die Kekse sind wohl schon den Weg allen Irdischens gegangen?
    Sie sehen auf alle Fälle zum Anbeißen lecker aus…
    Um bei den Schuhen in ähnliche “Sabberzustände” verfallen zu können, müssten diese für mich allerdings richensarot sein ;-))

  4. Leider, ja, liebe Richensa. Die äußerst schmackhaften Teilchen sind ob der Buttercreme und trotz der momentanen eisigen Temperaturen nur sehr bedingt haltbar.
    Richensarote Schuhe? Die will ich sehen, los, zeigen!

  5. Ein Jahr später das Rezept entdeckt – wie wäre es denn, wenn man das Grundrezept für die Alfajores nimmt und statt des Zitronensaftes Grapefruitsaft? Plus Limettenzesten? Muss ich doch gleich mal ausprobieren …

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