Ein Wochenende in Wien, ein verlängertes gar: Drei Tage Sonnenschein, drei Tage umgeben von leckersten Backwaren, drei Tage verwöhnt von lieben Freunden …Wien – eine Stadt, die sich stark über ihre Kaffeehäuser, ihre Mehlspeisen und Konditormeister definiert ist wie gemacht für mich. 33 Jahre brauchte ich um das festzustellen. Dann aber mit voller Wucht. Hier wimmelt es nicht nur von Leckereien, hier kommt auch die Kleinkunst nicht zu kurz, dazu eine großartige Prise Gastfreundschaft und jede Menge Humor. Wir haben uns pudelwohl gefühlt. *)
Dass viele der Bäckereien, überhaupt der Gewerberäume leer standen hat mich irritiert. Dass es gefühlt in jeder Straße etwas Leckeres zur probieren gab, hat mich überfordert. Und dass es Anfang Oktober zu heiß für Strumpfhosen war, hat mich geradezu schockiert ;)
Wie es sich für einen Erstbesucher gebührt, habe ich die Gloriette erklommen, bin durch das Museumsquartier geschlendert – für Museumsbesuche war das Wetter aber dann doch zu schön -, und mich durch immer wieder neue Gassen voll von dekadentester Altbauten gestaunt.
Als Kekstesterin musste natürlich der Naschmarkt dran glauben, die erste Melange samt Topfenstrudel gab es im altwürdigen Café Sperl und auch die Schokoladenmanufaktur Xocolatl wurde geplündert besucht. Aber auch die Wiener Bäckerinnen wagen sich zunehmend den neuen Trends der Konditorenkunst und so knusperte ich mich auch auch durch einen Erdbeer-Mohn-Cupcake und leckere Kekslein im Cupcakes Wien, der mich als alte Cupcake-Skeptikerin mit seiner Fluffigkeit insbesondere des Topfen-Toppings überzeugte.
Bei all der Süße war irgendwann die Zeit reif für ein kräftige Portion Sturm, die österreichische Variante des Federweißers. Anfang Oktober ist er omnipräsent, keine Kneipe ohne Sturm! Herbst ist aber natürlich auch eine tolle Zeit um die Märkte abzuklappern, egal ob Nasch- oder Karmelitermarkt oder aber der Markt am Yppenplatz, die Marktstände bogen sich nur so vor Nüssen und Trauben, Pilzen und Pfirsichen, Zwetschken und Birnen, dass das Wandeln durch die dichtgedrängten Gassen, dass es eine helle Freude war! Die Tarteideen und Keksrezepte gaben sich in meinem Hirn die Klinke in die Hand …
*) Nur die Kakerlaken hätten nicht sein müssen. :)
dass viele bäckereien leerstehen, ist traurig, aber nicht neu (wie in vielen großstädten). im gegenteil, im letzten jahr hat’s zwei großartige neuerungen in wien gegeben, zuerst meinen lieblingsbäcker gragger mit holzofen, und letzte woche auch noch joseph brot in der city.
schön, wenn’s dir in wien gefallen, hat: bloß kneipen gibt’s hier keine ;-)
wo hast du kakerlaken gesehen? die sind jetzt nicht wirklich omnipräsent hier – im gegensatz zu den tauben…
gragger und joseph brot nehme ich gerne auf meine liste für den nächsten abstecher nach wien, danke dir! die kakerlaken gab’s am naschmarkt, die kneipen unverhofft in gassen auf dem nächtlichen heimweg.
oh, das klingt wirklich nach einem tollen verlängerten wochenende!
nur die großartige prise gastfreundschaft ist mir als wahlwienerin noch nicht sooo oft aufgefallen! :)
ich glaube, katha meinte es gibt keine kneipen aber dafür „beisln“ (so nennen wir die kneipen hier).
liebe grüße!